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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 37

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 19. Die australischen Inseln. 37 Flachs. Die Tierwelt ist ärmlich, besonders Säugetiere fehlen. Besser vertreten ist die Vogelwelt, deren bunte Farbenpracht auffällt, so bei den Paradies- und Nashornvögeln, den Papageien und Kakadus. Die Bewohner sind die den Australnegern verwandten, dunkelfarbigen und krausköpfigen Papuas, welche feste Wohnsitze in Pfahlbaudörfern haben und zum Teil noch heute Menschenfresser sind. Ihre Kunstfertigkeit in Topf- und Holzmaren und im Anfertigen von Booten ist erstaunlich. Als Haustier schätzen sie allein das Schwein. Auf Neu-Seeland wohnen die malaiischen Maori, tapfere und schöne Menschen, an Zahl (zurzeit noch etwa 42000) ständig sich verringernd. 2. Die einzelnen Inseln. A. Neu-Guinea, nächst Grönland die größte Insel der Erde, an Flächeninhalt fast Skandinavien gleich, wird durch die für die Schiffahrt gefährliche Torresstraße vom Festlande geschieden. Sie ist von einer wald- reichen Gebirgskette durchzogen, welche zum Teil Alpenhöhe erreicht. Im S. ist dem Gebirge ein ausgedehntes Tiefland mit wasserreichen, schiff- baren Flüssen vorgelagert; die Nordküste dagegen ist schmaler, aber auch von vielen kleinen Küstenflüssen durchzogen, von denen der am meisten befahrene Kaiserin Augusta-Fluß heißt. Der W. der Insel gehört den Niederländern, die Südseite der Osthälfte den Engländern, die Nordseite, das Kaiser Wilhelms-Land, den Deutschen (seit 1884). B. Der Bismarck-Archipel, gleichfalls den Deutschen gehörig. C. Von den Salomon-Jnseln, welche vulkanischen Ursprungs sind und breite Korallenriffe ins Meer senden, sind die zwei n. deutsch, die übrigen englisch. D. Die Neuen Hebriden und Neu-Kaledonien. Letzteres ist eine französische Strafkolonie. E. Neu-Seeland, durch die Cook-Straße in eine Nord- und Südinsel zerschnitten. Auf der Südinsel erhebt sich ein gletscherbedecktes Hochgebirge, dessen höchster Punkt der Mount Cook mit 3800 vi ist. Die Nordinsel zeigt zahlreiche vulkanische Spuren, kleine Krater, Geysire und aufsteigende Gase. Wegen dieser Höhenlage ist das Klima milde und reich an Niederschlägen. Für die Pflanzenwelt sind charakteristisch die dichten Buschwälder, die mächtigen Farnbäume, die bis 50 m hohe Kauri- fichte, welche wertvolles Harz liefert, und der riesige Ratabaum, gegen dessen dunkles Laub das Scharlachrot seiner Blütentrauben prachtvoll ab- sticht. Die europäischen Getreidearten gedeihen vortrefflich, die Schafzucht blüht. Im S. wird Gold gesunden. Die Hauptstadt dieser englischen Kolonie ist Wellington, die wichtigsten Häfen Auckland und Dunedin.

2. Teil 2 - S. 157

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 75. Der Mensch. 157 Passungsfähigkeit im Kampfe um das Dasein hat die Entwickelung der Tier- und Pflanzenarten vielfach bestimmt. Da die Verbreitung der Pflanzen hauptsächlich vom Klima (Wärme, Feuchtigkeit) abhängt, so ist es klar, daß Größe, Schönheit und Farben- pracht der lebenden Wesen im ganzen vom Äquator nach den Polen zu abnimmt. Dieselbe Erscheinung beobachten wir aber, da die Wärme von der Höhenlage abhängt, auch wenn wir in den Gebirgen emporsteigen. Die Wissenschaft, die sich mit der Verbreitung der lebenden Wesen über die Erde beschäftigt, heißt die Tier- und Pflanzengeographie. Nach ihr teilt man die Erdoberfläche in pflanzengeographische Zonen ein: Höhe Zahl Zonen Breite in den Gebirgen der Tropen Charakteristische Pflanzen 1 Äquatorial- 0 — 15° 0 — 600 m Palmen, Bananen, Lianen, Orchideen (Urwaldungen). 2 tropische 15 — 23° 600—1200 m Palmen, Baumfarne, Feigen, Unterholz anstatt der Para- fiten. Vereinzelt Steppen. 2 subtropische Co 1 Co 1200 — 1850 m Myrten und Lorbeer. Tee, Magnolien. 2 wärmere gemäßigte 34 — 45° 1850 —2500 m Immergrüne Laubhölzer (Orangen), Weinstock. 2 kältere gemäßigte 45-58° 2500 — 3100 m Blattwechselnde Laubhölzer, Wiesen, Heiden, Torfmoore. 2 subarktische 58 — 66° 3100-3700 m Nadelhölzer. Eßbare Beeren. 2 arktische 66 — 72° 3700 — 4200 m Alpengewächse. Moore (Tundren). 2 Polar- 72 — 90° 4200— m Alpenkräuter, Flechten, Moose. Nicht so streng läßt sich die Tierwelt auf Zonen verteilen. Die Riesen unter den Tieren kommen sowohl am Äquator (Elefant, Nashorn, Löwe) als in der arktischen Zone vor (Walfisch, Walroß, Eisbär). Das Tierleben des Meeres erstreckt sich nach den neueren Unter- suchungen bis in ungeheure Tiefen. § 75. Der Mensch. Das vollkommenste Geschöpf, der Mensch, hat sich über die ganze Erde verbreitet und überall auf ihr heimisch gemacht. Eine Anzahl ihm wertvoller Pflanzen und Tiere hat er in seinen Dienst gestellt (Kultur- pflanzen und Haustiere) und sie daher vielfach aus ihrer ursprünglichen

3. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 48

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 48 — haben kugelähnliche Gestalt und bewegen sich um ihre Achse, um die Sonne und die Zentralsonne. Sie unterscheiden sich aber zunächst durch die Entfernung von der Sonne. Beginnen wir in der Nähe der Sonne und gehen immer in größere Weiten fort, so folgen auseinander: Merkur, Venus^ Erde, Mars, Asteroiden, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Sie erfahren daher eine verschiedene Anziehung von der Sonne (Merkur die stärkste, Neptun die geringste). Daraus geht hervor, daß ihre Geschwindigkeit eine verschiedene sein muß, da dieselbe mit der Nähe des anziehenden Körpers zunimmt. Außerdem haben die entfernteren Körper auch größere Bahnen um die Sonne zu beschreiben; ihre Jahreslängen müssen darum verschieden sein. Das Jahr des Merkur ist ungefähr — 1/4 Erden-jahr; das des Neptun — 165 Erdenjahren. Endlich folgt aus der verschiedenen Entfernung der Planeten von der Sonne auch eine verschieden starke Erwärmung und Erleuchtung. Bei Merkur ist beides am stärksten, bei Neptun am schwächsten. Zweitens unterscheiden sich die Planeten hinsichtlich des Rauminhaltes. Wenn wir für die Sonne eine Kugel von 4/7 m Durchmesser (also etwa von dem Umfange eines Kutschenrades) setzen, so sind: Merkur — einem Senfkörnchen, Venus = einer Erbse, Erde auch — einer Erbse, Mars — einem Weizenkörnchen, die Asteroiden — Stäubchen, Jupiter = einer Apfelsine, Saturn = einer Zitrone (ein breitgedrückter Stroh- halm — seinen drei Ringen), Uranus = einer Kirsche und Neptun — einer Pflaume. Die Asteroiden haben demnach den geringsten, und Jupiter hat den größesten Rauminhalt. Drittens unterscheiden sich die Planeten hinsichtlich der Dichtigkeit. Bezeichnen wir die Erddichtigkeit mit 1, so haben: Merkur.......................eine Dichtigkeit von 1v2, Venus und Mars . . „ „ „ 1, Jupiter........................„ „ „ V4 (Braunkohle und Ebenholz), Uranus.......................eine Dichtigkeit von y5 (Eichenholz) und Saturn und Neptun . eine Dichtigkeit von 7s (Korkholz).

4. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 7

1896 - Breslau : Hirt
Pflanzen- und Tierleben. Bevölkerung. 7 in Europa mit mehr als 30° jährlicher Durchschnittswärme, der kälteste, mit — 6°, liegt an der Mündung der Petschöra. 5. Pflanzen- und Ticrlcbcn. Den klimatischen Verhältnissen dieser war- meren mittelmeerischen Zone entspricht die Pflanzenwelt; denn hier herrschen die immergrünen Lanbhölzer vor, die vermöge ihrer derben Oberhant nach den Monaten kräftigster Entwicklang die Zeit der Dürre zu ertragen im stände sind, ohne zu viel vou ihrem Safte zu verlieren. Doch sind die prächtigen Süd- früchte, wie Zitronen und Apfelsinen (d. h. Äpfel von China), erst durch die Kultur verbreitet. Außer dem Ölbaume sind Lorbeer, Myrte, Cypresse, wild- wachsender Oleander schon früh in diesem Gebiete heimisch geworden, in neuester Zeit aber sind die amerikanischen Agaven (fälschlich Aloe genannt), Feigendisteln (Kakteen) und der blaue Gummibaum hinzugekommen. — Das nicht mittel- meerische Europa hat nur blattweclnelnde Laubhölzer, von denen die Birke und der Vogelbeerbaum noch das Nordkap erreichen. — Auch unser Erdteil hat jenseits des Polarkreises seine einförmige, trostlose Moossteppe, seine Tundra, in der Torfmoose und Erdflechten (Renntiernahrung) vorwiegen, während die Geröllhalden von ehemaligen Gletschern herrühren. Die Tierwelt Europas stimmt zum größten Teil mit der des benachbarten Asiens überein. So finden sich Gemse, Steinbock, Wisent (Auerochs) auch im Kaukasus, das Elen in ganz N.-Asien. Sie werden in Europa geschont gleich den übrigen wild lebenden Pflanzenfressern, wie Edelhirsch, Reh, Wild- schwein. Wols und Bär sind in Britannien ausgerottet; im Deutschen Reiche hanst letzterer auch uicht mehr, ersterer nur noch an der französischen und russischen Grenze; sonst kommen sie aber in den meisten Ländern vor, am häufigsten in Rußland. — Die Haustiere siudeu sich in den edelsten Rassen, im S.o. auch der Büffel; auf den f. Halbinseln nebst S.-Frankreich blüht die Zucht der Esel und der Maultiere, iu dem mäßig kalten n.-europäischen Klima die des Hausrindes, der Pferde und der Schafe. 6. Bevölkerung. a) Abstammung. Von den 365 Mill. Bewohnern*) sind der politischen Bedeutung und Zahl nach die Germanen, Romanen und Slawen am wichtigsten. Der ganze S.w. des Erdteils wird vorherrschend von Ro- malten, 102 Mill., bewohnt; im Herbert Europas, wie auf seinen n. Halb- inseln und Inseln haben fast ausschließlich die Germanen, 115 Mill., ihre Heimat gefunden. Der flache, gliederlose O. des Erdteils und seine s.ö. Halbinseln sind meist den slawischen Stämmen, 110 Mill., zugefallen. Nach den körperlichen Merkmalen gehören die meisten Europäer zu der mittelländischen Rasse (sogenannte Kankasier), innerhalb deren die Basken, wahrscheinlich die älteste Bevölkerung Europas, vereinsamt stehen, die übrigen Europäer verteilen sich als Kalmücken, Türken, Finnen, zu welchen letzteren auch die Magyaren (madjaren) gehören, ans die mon- golenartigen Völker. b) Religion. Nur gegen 13 Mill. sind Nichtchristen. Im S.w. ist das römisch-katholische Bekenntnis mit etwa 160 Mill. das bei weitem mächtigste; die Zahlen der auf dem kleinsten Gebiet (in der Mitte *) S. Hirts Geographische Bildertafeln Iii, 1. Völkerkunde von Europa, und Heft 2, S. 6 f. .

5. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 128

1896 - Breslau : Hirt
128 Deutschland. 6. Erzeugnisse, Gewerbe und Handel. a) Das Mineralreich. Der Boden Deutschlands ist vornehmlich in deu Gebirgen reich an Mineralen, und unter diesen nehmen Stein- und Braun- kohlen, Eisen und Salz die erste Stelle eim Nur Großbritannien und die Union übertreffen Deutschland in Bezug auf Steinkohlen- und Eisengewinnung. Die wichtigsten Steinkohlenlager sind das westfälische (Ruhrbecken), das ober- fchlesische, das Saar-, das Zwickau-Chemnitzer, sowie das Walden- burger Becken. Das ansehnlichste Braunkohlenlager des Reiches liegt in der Magdeburger und Thüringer Mulde; an diese reihen sich die Braun- kohlengebiete um Frankfurt a. O. Die Haupt - Eisenlager befinden sich an der oberen Sieg und im Tarnowitzer Plateau, au der uutereu Ruhr und im Fichtelgebirge. Die reichsten Salinen und Steinsalzlager besitzt die Um- gebung des Harzes (Staßfnrt, Schönebeck, Halle), das s.o. Bayern (Reichenhall, Berchtesgaden), Württemberg. In Silbergewinnung behauptet das Deutsche Reich den ersten Rang in Europa, und nächst Spanien erzeugt es in unserem Erdteil die größte Masse von Kupfer. In der Förderung von Zinkerzen über- trifft es alle Staaten der Erde. Bernstein wird an der Küste Samlands gefischt und gegraben. d) Das Pfianzenleben. Den Schwankungen des Klimas und namentlich dem Gauge der Wärme gehorcht das Pflanzenletien. In unfern wärmsteu Gegenden zieht der Frühling mit seinen Erscheinungen, dein Aufblühen der Ge- wächse und der Wiederkehr der Zugvögel, am zeitigsten ein; s. die Karte der Aprilblüte*) S. 127. Durch diese Anschmiegung an den Gang der Wärme ge- winnt die Pflanze ihrerseits die Fähigkeit, als untrügliches Thermometer für mittlere Wärmegrade zu dienen. Gewisse Gewächse können hierin geradezu als Leitpflanzen gelten; so beweist das Vorkommen der Rotbnche durch ganz Deutschland mit Ausnahme einiger Höhenlagen und der Osthälfte Ostpreußens, daß nur au diesen Stellen nicht 5 Monate hintereinander mindestens -f 8°C herrschen. Die Linie, s. deren die Weintraube zur Vollreife gelangt, verläuft in Deutschlaud bei milder Wintertemperatur etwas n. neben der Juli-Isotherme von 20° und umschließt die oberrheinische Tiesebeue, den Rheingau, das Mosel-, Main-, Neckar- und Saalethal, sowie die Umgegend von Grü nberg. Infolge der Verteilung der Niederschläge über alle Jahreszeiten starren uns iu Deutschlaud nirgends pflanzenleere Wüsten, nirgends dürre Steppen entgegen. 1u unseres Reiches ist mit Wald bedeckt**), überwiegend mit Nadelholz; in sandigem Boden gedeiht die genügsame Kiefer am besten, unsere Gebirge tragen meist fchlanke Fichten und auch Taunen. Große Strecken prangen aber auch im Schmucke prächtiger Buchen- und Eichenwälder. Ungefähr die Hälfte unseres Bodens wird vom fleißigen Landmanne bestellt. Die größten Acker- ländereien liegen ö. der geraden Linie, die das Fichtelgebirge mit der Elb- mündnng verbindet, sowie in der oberrheinischen Tiefebene und an der Donau (wo dort?); aber nur unsere wichtigste Nährfrucht, die überall gedeihende Kartoffel, ernten wir im Überfluß, so daß sie massenhaft znr Ausfuhr kommt, *) D. i. die Blüte unserer Frühlingsblumen, wie Maßliebchen oder Gänse- blümchen, Anemonen, Primel, Schneeglöckchen u. s. w., aber auch der Obstbäume und Beerensträucher. Die Blüten dieser Pflanzen entfalten sich im Tieflande gewöhnlich im April. **) Vgl. die Karte S. 129.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 17

1896 - Breslau : Hirt
Inseln der Ozeanier. _ 17 ist hinreichend erforscht; das Eindringen wird verhindert durch die Bewohner, die sich den Weißen gegenüber im ganzen unnahbar verhalten. d) Die Neuen Hebrideu. das französische Nen-Kaledonien und der britische Fidschi-Archipel.*) Iv. Inseln der Gzeanier. Sie umfassen Neu-Seelaud und Polynesien. Nen-Sceland, fast so groß wie Italien, aber mit nur 670000 Bew., englisch, eine keulenförmige Doppelinsel, von der Cook^kuck>Straße durchschnitten; ganz gebirgig (der Cook-Berg 3800 m). Die S.-Jnsel ist mit großen Waldungen liedeckt; in diesen die immer mehr schwindende riesige Kaurifichte, die das wertvolle Kauri-Harz liefert. Die tapfere einheimische Maori [ma=öri]=93e= völkerung schwindet anch hier, die europäischen Einwanderer aber finden das glücklichste Gedeihen. Aucklaud [oflänb], 35000 E., an einem der schönsten Häsen der Erde, auf der viereckigen N.-Jnsel, einer Sammelstätte aller vulkanischen Erscheinungen. Die hohen Inseln Polynesiens^) mit oft alpenhohen Gipfeln sind Erzeugnisse vulkanischer Thätigkeit, die flachen sind von den Korallen***) geschaffen, deren eigentliche Lebewelt die Südsee, der s. Teil des Großen Ozeans, ist. Vielfach sind nur die annähernd ringförmigen Atolle dem Auge sichtbar, oft mit Kokospalmen geschmückt, eine grünlich blaue Lagune in ihrer Mitte bergend. Die seefahrende Urbevölkerung ist in uralter Zeit ausgeschwärmt bis uach der Osterinsel (251° V. Gr.); sie schwindet nnanf- haltsam seit ihrer Berührung mit den Europäern. Das wichtigste Erzeugnis der Südsee-Jnseln sind die Kerne der Kokosnüsse. Zu Polynesien gehören: a) Die spanischen Marianen und Karolinen. b) Die deutschen Marschalls)-Inseln. Diese liegen zwischen dem 161. und dem 172. Meridian, dicht n. vom Äquator, in zwei parallelen Reihen, zusammen noch nicht halb so groß wie Rügen, verbreiten sich aber über einen Meeresraum von der Größe des Kgr. Preußen. Auch auf diese pflauzenarmen Korallen-Eilande hat die von *) S. Bilderanhang S. 77. **) S. Bilderanhang S. 78. # ***) Korallen sind gallertartige Tiere, die pflanzenförmig auf dem Meeresboden wachsen, wo dieser nicht über 40 m unter der Oberfläche liegt; sie scheiden zum Bau ihres Stockes eine harte Kalkkruste aus, pflanzen sich durch Änospuug und durch Eier fort, gedeiheu nur in Meeren, deren Wärme nicht unter + 18° C sinkt, und sterben, wenn ihr Stock die Oberfläche erreicht. Schließt sich der Korallenbau unmittelbar an die sichtbare Küstenlinie an, so entsteht ein Strand- oder Küstenriff. Sind die Korallenbauten durch schmale Meeresarme von der Küste getrennt, so entsteht ein Barriere-, Damm- oder Wall-Riff. Bilden die Korallen — nachdem das Land verschwunden — Riffe um eine ruhige Meeresfläche (Lagune), so heißt der entstandene Korallenkranz ein Atoll oder Lagunen-Riff. Wirft £>as Meer abgelöste Korallen- blöcke, ^and, Schlamm, tote Schnecken, Muscheln und Pflanzenreste auf das Riff, so wrtd dasselbe immer höher. Es bildet sich nach und nach eine Erdschicht. Wasser und Lust führen Samenkörner herbei. Palmen und andere Pflanzen gehen auf; See- vögel nisten sich ein: es ist eine Insel mit Pflanzen- und Tierleben entstanden, von der der Mensch dann Besitz nimmt. S. auch Bilderanhaug S. 79. t) Benannt uach dem englischen Kapitän Marshall, der sie 1788 untersuchte, v. Sey blitz, Geographie. Ausg. E. Hest 3. 2

7. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 55

1896 - Leipzig : Hirt
55 schlo er sich auch zu heiraten. Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne, nahm er zum Weibe. In liebreicher Weise verkehrte er mit ihr; der kleine Schwchen, besonders ihre Herrschsucht, scherzte er und nannte sie wohl seinen lieben Herrn Kthe". Traulich war das Verhltnis zu seinen Kindern. An seinen ltesten Sohn Hans schrieb er, als dieser 4 Jahre alt war, folgenden Brief: Gnad und Friede in Christo, mein liebes Shnichen. Ich sehe gern, da Du wohl lernest und fleiig betest. Thu also, mein Shnichen, und fahre fort; wenn ich heimkomme, will ich Dir einen schnen Jahrmarkt mitbringen. Ich wei einen hbschen lustigen Garten, da gehen viele Kinder innen, haben goldene Rcklein an und lesen schne pfel unter den Bumen, und Birnen, Kirschen und Pflaumen, singen, springen und sind frhlich, haben auch schne kleine Pferdlein mit goldenen Zumen und silbernen Stteln. Da fragt ich den Mann, des der Garten ist, wes die Kinder wren. Da sprach er: es sind die Kinder, die gern beten, lernen und fromm find. Da sprach ich: Lieber Mann, ich Hab auch einen Sohn, heit Hnsicherf Luther: mcht er nicht auch in den Garten kommen, da er auch solche schne pfel und Birnen essen mchte und solche Pferdlein reiten und mit diesen Kindern spielen? Da sprach der Mann: wenn er gern betet, lernt und fromm ist, so soll er auch in den Garten kommen, seine Freunde auch, und wenn sie alle zusammenkommen, so werden sie auch Pfeifen, Pauken, Lauten und allerlei Saitenspiel haben, auch tanzen und mit kleinen Arm-brsten schieen. Und er zeigte mir eine feine Wiese im Garten, zum Tanzen zugericht, da hingen eitel goldene Pfeifen, Pauken und feine silberne Armbrste. Aber es war noch frhe, da die Kinder noch nicht gegeffen hatten. Darum konnte ich des Tanzens nicht erharren und sprach zu dem Mann: Ach lieber Herr, ich will flugs hingehen und das alles meinem lieben Shnlein Hnsichen schreiben, da er ja fleiig bete und wohl lerne und fromm sei, auf da er auch in diesen Garten komme; aber er hat eine Muhme Leite, die mu er mitbringen. Da sprach der Mann: Es soll ja sein, gehe hin und schreibe ihm also. Darum, liebes Shnlein Hnsichen, lerne und bete ja getrost, und sage es Deinen Spielkameraden auch, da sie auch lernen und beten, so werdet ihr miteinander in den Garten kommen. Hiermit sei dem allmchtigen Gott befohlen und gre Muhme Leiten und gieb ihr einen Ku von meinetwegen. Anno 1530. Dein lieber Vater Martinns Luther. 7. Dieser Mann, der so gtig und mild mit seinem Kinde redete, war unerbittlich gegen seine Widersacher. In Zrich war gegen den Abla

8. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 83

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Australien. 83 Die Bewässerung des Festl and es ist infolge der Regen- armut und bei den? Mangel an Schneegebirgen sehr armselig. Es fehlt den Flüssen an dauerndem Wasserbestand. Nur in dem begünstigten 8.-0. hat sich das einzige größere Flußsystem mit dauerndem Wasser entwickelt: das des M u r r a y (mörre) mit dem Darling. Alle Flüsse, welche nur zeitweise Wasser führen »der sich zur Zeit der Dürre in einzelne Lachen auflösen, heißen Cre^eks «kriks). — Ju den Tiefebenen w. vom Murray liegen zahlreiche Salzsee n. Der größte ist der E y r e - (er-) See. Die Pflanzen- und Tierwelt Australiens weist ganz eigenartige Formen auf. Dichtere Wälder finden sich nur selten, aber auf blumenreichen Grasboden stehen einzelne Bäume oder Baum- gruppen, ohne Unterholz, nach Art eines lichten Parks. Zu den Baumarten gehören Grasbäume, Baumfarne, die blaugrünen Kasuarinen mit ihren nadel- und federartig belaubten Zweigen, von den Weißen auch Keulenbäume genannt, da die Eingeborenen hieraus ihre Streit- kolben schnitzen , ferner die (bis über 100 m hohen) Eukalypten, auch Gummibäume genannt, da sie reichlich Gummiharz ausschwitzen, endlich hohe Akazien mit nngefiederten Blättern. Die Hlußufer werden oft von undurchdringlichem Buschwerk begleitet. Strichweise, wie um den Darling, dehnen sich endlose Grassteppen ans. Die wüstenartigen Wildnisse des Binnenlandes sind stellenweise mit fast undurchdringlichem Gesträuch- dickicht, Scrub, anderwärts mit den Büscheln des Stachelschwein- grases bestanden. — Der einheimischen Tierwelt fehlen die kräftigeren Tierformen der übrigen Erdteile. An Säugetieren besaß das Australsestland allerlei Beuteltiere, darunter das Riesenkänguru, ferner das Schnabeltier und den fuchsroten, hundeartigen Dingo- An Vögeln sind dem Festlande eigenweiße Adler, schwarze S ch w ä n e, der Emu oder austr- Strauß, der prächtige Leier schwänz und zahlreiche Papageien (darunter der Kakadu), aber keine Singvögel- Doch sind diese, wie auch unsere Haustiere und Kulturpflanzen, jetzt dort längst eingeführt. An M i n e r a l i e n weist das Festland Reichtum an Gold,Stein- kohlen und Kupfer auf. 2. Die Lewohner scheiden sich in Ureinwohner und eingewanderte Völker. Erstere sind die dunkelfarbigen, häßlichen Australueger, deren es noch 55000 giebt. Bei der armseligen Tier- und Pflanzenwelt ihrer Heimat kamen sie nicht über ein wildes Wanderleben hinaus. In geringzähligen Horden streifen sie auch heute noch im Innern des Landes umher, wohnen in Höhlen und im Busch oder bauen kunstlose Zelte und ernähren sich von der Jagd, vom Fischsang und von der Bettelei bei denweißen. Auch Wurzeln, Raupen, Eidechsen und Würmer verschmähen sie nicht als Nahrung. — Alle Versuche, sie an ein seßhaftes, arbeitsames Leben zu gewöhnen, sind gescheitert. Unter den Eingewanderten sind naturgemäß dieengländer am zahlreichsten vertreten, außerdem Deutsche (80000), namentlich in Südaustralien, und Chinesen (42000). Bis 1867 benutzte England einzelne Gebiete Australiens noch als Verbannungsort für Verbrecher. — Die Hauptnahrungsquellen sind Viehzucht, Ackerbau, Bergbau und H a n d e l. Australien nährt die größten Schaf- h e r d e n d e r Erde und beherrscht mit seiner W o l l a n s f n h r den europäischen Markt. Europäische Kulturpflanzen, als W e i z e n , Korn, Obst, Wein und Südfrüchte, gedeihen vortrefflich. Durch Anlagen von Eisenbahnlinien sucht man den Handel zu fördern; von 6*

9. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 13

1907 - Leipzig : Freytag
13 Kruzifix bewaffnet, drangen diese furchtlos unter vielen Mhen und Ge-fahren in die finsteren Wlder ein und predigten die Lehre Christi. Viele Heiden lieen sich taufen, nicht selten aber fanden die frommen Männer den Tod als Mrtyrer. Die meisten Heiden wurden durch den heiligen Bonifatius bekehrt, der deshalb mit Recht der Apostel der Deutschen genannt wird. Ur-sprnglich hie er Winfried und war ein Mnch aus England, welches schon frh zum Christentum bekehrt worden war. Er predigte das Evan-gelinm zuerst den Friesen, und manche lieen sich taufen; die meisten aber blieben Heiden. Spter begab er sich in das Land der Hessen und Thringer. Bei Geismar in Hessen stand eine uralte heilige Eiche, unter der die Bewohner ihre Opfer darbrachten, und die fr ober-letzlich galt. Bonifatius begann den Baum zu fllen. Entsetzt standen die Heiden umher und meinten, jeden Augenblick msse ein Blitz vom Himmel den Frevler tten. Allein der Baum fiel, und der Apostel stand unverletzt. Da erkannten sie die Ohnmacht ihrer Götter und lieen sich taufen. Bonifatius baute aus dem Holze des gefllten Baumes ein Kirchlein. Um das Christentum dauernd im Lande zu befestigen, setzte Bonifatius Bischfe ein, die darber wachen sollten, da die Bekehrten nicht mehr in das Heidentum zurckfielen. Er selbst aber wurde vom Papst zum Erz-bischof, d. h. zum Oberhaupt smtlicher deutscher Bischfe ernannt. Er nahm seinen Sitz in Mainz. An jedem Bischofsitze wurde eine Kirche erbaut. Neben der Kirche erhob sich das Wohnhaus des Bischofs, die bischfliche Pfalz; ringsum siedelten sich Handwerker, Kaufleute, auch wohl Adelige an. So entstanden nach und nach Städte, wo vorher nndurch-dringlicher Urwald gewesen war. Das ist der Ursprung der Städte Regensburg, Salzburg, Passau, Wrzburg u. a. Auch Klster wurden von Bonifatius gegrndet, von denen am berhmtesten das Kloster Fulda war. Die fleiigen Mnche dieser Klster haben sich um das Land und die Bewohner die grten Verdienste erworben. Sie rodeten die Wlder aus, trockneten die Smpfe und pflanzten Feldfrchte und Wein. Sie verstanden jedes Handwerk und jede Kunst und unterwiesen darin die rohen Bewohner der Umgegend. Ebenso unterrichteten sie in ihren Schulen die Kinder der Umwohner. Als Bonifatius schon ein Greis war, legte er die erzbischsliche Wrde nieder, um wieder zu den Friesen zurckzukehren und noch einmal ihre Be-kehrung zu versuchen. Schon hatten sich viele tausen lassen, und er wollte gerade den Neubekehrten die Firmung spenden, als er von den Heiden berfallen wurde. Seine Gefhrten wollten sich zur Wehr setzen,er aber verbot es ihnen, und so erlitten sie alle den Mrtyrertod. Seine Gebeine ruhen in Fulda Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe B. 2

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 118

1906 - Leipzig : Hirt
118 gypter. Fig. 4. gyptische Sulen. S.< Die Sule entlehnt ihre Formen grtenteils der Pflanzenwelt. Das Kapital tritt hufig in Gestalt einer geschlossenen Knospe auf (a), die sich anderswo zum offenen Kelche entfaltet (b). Wenig geeignet, die eigent-liche Bedeutung des Bau-gliedes auszudrcken, er-scheint das aus spter Zeit stammende Kapital (c), das an allen vier Seiten den Kopf einer Gttin aufweist. Fig. 5. Stierfapitl und Sulenfu von perfepolis. S. 86. Fig. 6. Grabmal des Lyrus (bei Murghab). S. > i jfafvpl Fig. 7. palaftfyof von Ahorsabad (Ninive). (Nach Fergusson.) S. Flgelstiere mit Menschenhuptern. Daneben Genien. Rechts geflgelter Genius mit Adlerkopf neben der wunderlichen Nachbildung eines Baumes, der vielleicht als Sinnbild des Lebens aufzufassen ist.
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